Großeicholzheim ist nach der Reformation nie mehr als eigenständige Pfarrei aufgeführt worden (deshalb gibt es auch kein katholisches Pfarrhaus) und hatte somit auch keine eigenen kath. Pfarrer mehr.
Als Filialgemeinde wurde Großeicholzheim nach der Reformation durchweg von Rittersbach bzw. später von Seckach aus pastoriert. Bis 1899 war für die kath. Gemeinde Großeicholzheim der Pfarrer von Rittersbach zuständig. Ab 1899 bzw. 1900 wurde Großeicholzheim dann vom Seckacher Pfarrer betreut.
Andreas Schneider
Pfarrer ab 1. Januar 2005
(zusammen mit Martin Drathschmidt)
Martin Drathschmidt
Pfarrer ab 1. Januar 2005
(zusammen mit Andreas Schneider)
Rudolf Bschirrer
Pfarrer vom 1. Oktober 1983 bis 31. Dezember 2004
Derzeit als "Subsidiar" zur Unterstützung der amtierenden Pfarrer in unserer Seelsorgeeinheit tätig
Roland Knapp
Geboren und aufgewachsen in Großeicholzheim, immer wieder Aushilfe bei seinen Heimaturlauben in Groß-
eicholzheim
Helmut Becker
Pfarrer vom 15. August 1951-1983
+ 16. November 1998 in Heidelberg
beerdigt am 27. November 1998 in Konstanz
Erstkommunion mit Pfarrer Becker Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre
Alois Wilhelm Wollenschläger
Pfarrer vom 20. Oktober 1919 bis zu seinem Tode
* 3. Januar 1879 in Walldürn
+ 6. Mai 1951 in Walldürn, beerdigt am 9. Mai ebendort
Nachfolgend der Versuch einer Aufzählung der Pfarrer, die in und für Großeicholzheim tätig waren. Eine vollzählige und lückenlose Aufstellung ist wegen fehlender, lückenhafter oder schwer zugänglicher Unterlagen nicht möglich. Wenn der Ort der Beerdigung fehlt, kann i.d.R. davon ausgegangen werden, dass er derselbe ist wie der Sterbeort; es sei denn, etwas anderes ist genannt.
NN Mühl
Pfarrverweser von 1918-1919
Lorenz Eck
Pfarrer ab 10. August 1899-1918. Geistlicher in Seckach. Übernahme der Diaspora Großeicholzheim
+ 31. August 1933 in Külsheim
NN Klein
Pfarrverweser 1895 /1896
Otto Nikolaus Leuchtweiss
Pfarrer ab 4. Juli 1895
+ 30. Januar 1934 in Dielheim
Jakob Andreas Bopp
Pfarrverweser ab 8. Juli 1891
* 30. November 1867 in Wenkheim, + 18. Oktober 1920 in Buchen
Stadtpfarrer in Buchen seit 25. Juli 1899
Anton König
Pfarrer vom 30. August 1882 bis 1891, anschließend Vakanz
+ 26. März 1907 in ? (letzter Dienstort war Oberbalbach)
NN Walz
Pfarrer von 1881-1895
NN Zimmermann
Pfarrer 1879/80-1881
NN Maurer
Pfarrer 1879/80
NN Freidhof
Kaplan 1872
Johannes Krumm
Pfarrer ab 19. April 1864 in Rittersbach. Aushilfe um 1868 in Großeicholzheim, da Pfarrstelle vakant
+ 30. November 1893 in Ringelbach, Pfarrei Waldulm
Cornel Hallbauer
Pfarrverweser ab 7. August 1855. Offiziell eingesetzter geistlicher Vertreter
+ 1. März 1894 in Forst, beerdigt am 3. März ebendort
Sebastian Häfner
Pfarrer ab 4. Februar 1851
+ 24. Oktober 1867 in Karlsruhe
Vom 7. Jahrhundert bis 1008 gehörte der Umkreis von Buchen kirchlich zum Bistum Worms. 1008 ging das Landcapitel Buchen ans Bistum Würzburg über.
Als Filialgemeinde von Seckach gehört die katholische Gemeinde zum Erz-bistum Freiburg seit 1808. Seckach ist bereits 790 als Villa Seggaha im Codex des Klosters Lorsch genannt, war dann im Besitz der Klöster Amorbach und Seligental sowie der Edelherren von Dürn oder deren Vasallen, wie z. B. der Herren
Seit 1448 ist es zur Pfarrei erhoben mit dem Kirchenheiligen St. Sebastian.
Wohl war die Missionierung der Wingarteiba von Worms und Speyer her geschehen. Speyer drang über die Kraichgausenke nach Weinsberg vor, das sein Präsentationsrecht im 14.-15. Jahrhundert an die Kurpfalz abgetreten haben muß. 1464/65 zählen zum Landcapitel Buchen 64 Pfarreien, darunter Eicholzheim, Rittersbach, Waldhausen, Bödigheim und Oberschefflenz.
Anm.: Das Bauland trug im 8. Jahrhundert den Namen "Wingarteiba"
(Wingertland), was ein deutlicher Hinweis auf frühen Rebbau ist)
1594 nennt das Visitationsprotokoll nur 23 Pfarreien, darunter Eicholzheim nicht genannt ist. Der häufige Religionswechsel der Kurfürsten von der Pfalz während des 16. Jahrhunderts war nicht dazu geeignet, eine gänzliche Reformation in den pfälzischen Landen erfolgreich werden zu lassen. Dazu stand ja das Dorf bis zu Anfang des 18. Jahrhunderts unter der Mainzer Centgerichtsbarkeit. Kurmainz aber blieb immer katholisch.
Es ist anzunehmen, daß es in unserem Dorf von der Zeit der Reformation her bis zum 30jährigen Krieg immer eine kleine katholische Gemeinde es gegeben hat. Durch die Unterdrückung der Evangelischen während des 30jährigen Krieges bekam diese Gemeinde nun starken Auftrieb. Als erst das evangelische Kurfürstenhaus ausstarb und 1685 das katholische Haus Neuburg die Kurfürsten stellte, bedeutete der Abfall vom evangelischen Glauben viel Ersparen von Lebenshindernissen und Schwierigkeiten. Durch die Einführung des Simultaneums 1695 erhielt so die katholische Gemeinde wieder einen Gottesdienstraum in der evangelischen Kirche.
Anm.: Simultaneum = Recht, nach welchem in demselben Staat der evangelische und katholische Glauben freie Ausübung hat.
Nach Aufhebung des Simultaneums 1700 wurde den Katholiken das obere Stockwerk des 1685 erbauten Rat- und Schulhauses als Gottesdienstraum zugesprochen. Eine Akte im Amorbacher Archiv gibt für das Jahr 1701 etwa 73 Katholiken an. Für das Jahr 1734 vermeldet eine andere Akte, daß bei „noch nicht ganz 90 Personen" (Kindern und Knechte eingerechnet), das obere Stockwerk des Rathauses zu klein geworden sei, darum die katholische Gemeinde den unteren Stock des Hauses als Gottesdienstraum haben möchte, der aber zugleich Schulraum des evangelischen Lehrers war. Die darauffolgenden vielen Verhandlungen endeten schließlich damit, daß zur Gewinnung von Raum, nach einer kleinen Erweiterung im Innern 1740, die Errichtung einer von außen hinaufführenden Treppe im Jahre 1750 genehmigt wurde. Für 1786 wird in einem Rechnungsbeleg von einem „Donnerschlag ins Schulhaus" gemeldet. Allerlei Reparaturen wurden daraufhin nötig. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts hören wir bereits von einem Kirchenbaufonds, den die katholische Gemeinde für einen zukünftigen Kirchenbau eingerichtet hat. Wenn auch das Oratorium auf dem alten Rathaus mit Altar und Orgel versehen war, so galt eben doch das Haus als recht baufällig und erneuerungsbedürftig.
Vom Jahre 1809 hören wir, daß die katholische Gemeinde auf dem Rathausplatz einen Kirchbauplatz haben möchte. Weil aber der Grund und Boden teils der Bürgergemeinde und teils der evangelischen Gemeinde gehört, kommt es dort nicht zum Kirchenneubau. 1819 ist endlich ein Bauplatz und genügend Geld vorhanden, um zum Neubau zu schreiten. Es wird ausdrücklich gemeldet, daß der Sohn des evangelischen Engelwirts Christian Frey in selbstloser Weise sich zur Verfügung stellt, das Holz gegen ganz geringes Entgelt herbeizufahren, damit dieser Bau „zur Ehre Gottes'' zur Vollendung kommen kann. Auch Rüdt von Collenberg ist entgegenkommend: er gibt das Bauholz zum halben Preis. 1821 ist der Außenbau der neuen Laurentius-Kirche fertiggestellt und die Einweihung wird gefeiert.
Über die pfarrkirchliche Bedienung der katholischen Gemeinde heißt es im Bericht an Leiningen 1803: der Pfarrer wird vom Erzbistum Würzburg eingesetzt. Im Filial Großeicholzheim ist jeden 3. Sonntag Gottesdienst, an Weihnachten, Ostern und Pfingsten je am 2. Feiertag. Am Sonntag nach Fronleichnam findet eine Prozession statt.
Durch das 19. Jahrhundert hindurch wird die katholische Gemeinde vom Pfarrer von Rittersbach aus bedient. Jeden 3. Sonntag sowie einmal in der Woche ist regelmäßig Gottesdienst durch den Geistlichen in Rittersbach. Bald erstrebt die Gemeinde 14tägigen Gottesdienst und endlich volle pfarrkirchliche Rechte. 1849 zählt die katholische Gemeinde Großeicholzheim 177 Seelen, 1899 sind es 183. Erst seit 1899 ist die hiesige katholische Gemeinde Filialgemeinde der Pfarrei Seckach.
Die Originale (Beispiel siehe oben) dieser Briefe sind nur schwer leserlich und/oder in schlechtem Zustand, konnten also nur sinngemäß und mit Lücken übersetzt werden.
Die 4 folgenden Texte sind Schreiben an die Großherzogin Stephanie von Baden in Mannheim und an den Regierungsdirektor Schaaf in Freiburg mit der Bitte um Spenden für die im Unwetter 1852 zerstörten Kirchenfenster.
Auszug aus dem Buch "Das Erzbistum Freiburg in seiner Regierung und seinen Seelsorgsstellen", Freiburg 1910.
Nachfolgend der Auszug aus der Seelsorgstelle "Seckach".
Die Großeicholzheim betreffenden Stellen sind GELB unterlegt.
Nationalsozialistische Lieder mit "untergeschobenen" religiösen Texten oder umgekehrt?
Die Einwohnerzahl ist durch den Zuwachs von 304 Ostvertriebenen im Jahre 1946 und durch wenige Evakuierte 1949 auf 486 angewachsen.