Katholischer Theologe, geb am 17. März 1810 in Großeicholzheim, † am 25. Februar 1862 in Ettenheim. Er studierte 1828–32 in Freiburg, dann mit einem Reisestipendium der badischen Regierung bis 1835 in Bonn und Tübingen, trat 1835 in das Freiburger Seminar ein und wurde am 27. August 1836 zum Priester geweiht. Er hatte schon 1835 eine wissenschaftliche Arbeit veröffentlicht: „Würdigung der Einwürfe gegen die alttestamentlichen Weissagungen an dem Orakel des Jesaia über den Untergang Babels, C. 13–14, 23“. Dazu kam 1836 eine ausführliche Abhandlung über die Genealogieen Christi bei Matthäus und Lucas in der Tübinger Quartalschrift. Mit Rücksicht darauf wurde er schon am 31. Oktober 1836 zum außerordentlichen, 1839 zum ordentlichen Professor der Exegese und der biblisch-orientalischen Sprachen in Freiburg ernannt. 1845 übernahm er statt dieser Professur die der Kirchengeschichte. Mehrere größere Aufsätze von ihm stehen in der Freiburger Zeitschrift für katholische Theologie, namentlich „Neue Forschungen über den Brief des Jacobus und insbesondere über die Brüder Jesu“ (1840) und „Die Leser des Briefes des Jacobus, sein Lehrgehalt und dessen Verhältniß zu der Paulinischen Lehre von der Rechtfertigung“ (1843). Auch die Schriften „Ueber die neutestamentliche Lehre von der Unauflöslichkeit der Ehe, mit Rücksicht auf Prof. Werner in St.Pölten und Paulus in Heidelberg“, 1844, „Hirscher und sein Ankläger“, 1844, „Der Puseyismus nach seinem Ursprunge und als Lehrsystem dargestellt“, 1845, sind nur Separatabdrücke aus jener Zeitschrift. Die Verteidigung Hirscher’s schrieb er 1843 als Dekan seiner Fakultät aus Anlaß der Angriffe gegen Hirscher von ultramontaner Seite, namentlich in der „Schweizerischen Kirchenzeitung“ und der „Sion“. In demselben Jahre ließ er die Statuten eines damals projektirten katholischen (ultramontanen) Vereins für Baden mit seinen Bedenken dagegen in der Zeitschrift abdrucken. Im November 1852 wurde Schleyer infolge einer Beschwerde des Senates wegen seines unverträglichen Verhaltens von dem Ministerium aufgefordert, sich binnen 3 Monaten um eine Pfarrei zu bewerben, und da er dieses nicht tat, im März 1853 mit Belassung seines Ranges und seiner Besoldung an das Lyzeum in Rastatt versetzt. Da er gegen diese Versetzung protestierte und sein vermeintliches Recht auch in Zeitungen verfocht, wurde er am 23. März 1854 aus dem Staatsdienste entlassen, worauf der Erzbischof von Vicari ihm sofort die Pfarrei Kappel am Rhein verlieh. Er veröffentlichte nun „Die Universität Freiburg. Actenmäßige Darstellung meiner Entfernung vom theologischen Lehramte an derselben nebst einem auf Befehl des hochw. Herrn Erzbischofs Hermann verfaßten Promemoria über ihren gegenwärtigen Zustand als katholisch-kirchliche Anstalt -- Ein Beitrag zur kirchlichen Auffassung und Beurtheilung des Kirchenstreites in Baden“. In dieser mehr als 300 Seiten starken Schrift versuchte er zu beweisen, daß er hauptsächlich wegen seiner streng katholischen Richtung und wegen seiner Bemühungen für die Erhaltung des katholischen Charakters der Universität gemaßregelt worden sei. Die zahlreichen darin mitgeteilten Aktenstücke bekunden aber eine krankhafte Reizbarkeit und Leidenschaftlichkeit und lassen die gegen ihn vorgebrachte Anklage als durchaus begründet erscheinen. Mit dem damaligen badischen Kirchenstreit hat das Verfahren gegen Schleyer nichts zu tun. Wegen „Schmähung der Regierung“ in dieser Schrift wurde er von dem Hofgericht zu Bruchsal zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Dieses Urteil wurde aber im November 1854 aus formellen Gründen von dem Oberhofgericht zu Mannheim aufgehoben und der Prozeß nicht weiter verfolgt. In den letzten Jahren seines Lebens wohnte Schleyer wegen Krankkeit nicht in Kappel, sondern in Ettenheim.
Die Entwicklung der Bevölkerung in Großeicholzheim
01.12.1871: 859 EW
17.05.1939: 653 EW
29.10.1946: 1.048 EW
13.09.1950: 1.002 EW
25.09.1956: 932 EW
06.06.1961: 995 EW
31.12.1963: 1.014 EW
Dieses ehemalige Grundherrliche Eigentum grenzte einst bis an das Wiesental und wurde durch die Kohlenbrennereien abgeholzt.
Er erhielt seinen Namen von einer lange dort stehenden Eiche, welche von dem wüstliegenden Feld des 30jährigen Krieges stammt.
Unmittelbar an den Eichflur grenzt das Ackergewann Mauer. Dieser Name rührt her von der ehemaligen Ruine des Nonnenklosters. Das Kloster fiel im Bauernkrieg der Zerstörung zum Opfer.
Röhrig
Auf einer Anhöhe wächst auf verschiedenen Ackerböden Schilfrohr. Das Schilfrohr ist bekanntlich eine Sumpfpflanze und unkundige Bauern haben damals einen derartigen Sumpf ausgehoben und entwässert. Den ausgehobenen Boden haben Sie auf ihren Äckern zur Bodenverbesserung verteilt. Da aber die Pflanze tief im Boden wurzelt, ist sie bis heute nicht mehr auszurotten.
Weitere Namen
Mudhard, Mutscherr, Wildhard (Wilchert), Weilersweg, Tannenwald (Hasenek), Seitzenwiese, Leonards Grund, Gerbers Eck, Baltaser Rain, Kaspers Graben, Kammachers Äcker, Kasten Grund u.v.a.