Eine Urkunde aus Pergament (Text s. u.) wurde in die Kugel aus Messingblech eingelegt, diese verlötet und mit einem Kreuz und dem Wetterhahn darüber auf der Spitze des Kirchturms angebracht (Kugeldurchmesser: ca. 2 m, Höhe der Spitze ab Schieferdach: ca. 10 m (incl. Wetterhahn).
Nachfolgend der Text der Urkunde, die sich in der Kugel auf der Kirchturmspitze befindet:
Im Jahre des Heils 1961, am 16. April, wurde die Kugel auf den Turm der katholischen Kirche in Großeicholzheim wieder aufgesetzt. Das Dach der Kirche und insbesondere der Turm war sehr schadhaft geworden. Seit vielen Jahrzehnten war keine Reparatur mehr vorgenommen worden.
Die Kirche verfügt über ein 2stimmiges Geläut
Große Glocke: Gußjahr 1950, Gießerei Rincker aus Sinn, Bronze, Durchmesser 70 cm (Nominal cis`` +1).
Kleine Glocke: Gußjahr 1926, Gießerei Bachert aus Kochendorf, Bronze, Durchmesser xx cm (Nominal fis`` -8).
Der Aufstieg zur Glockenstube erfolgt zunächst von der Empore hinter der Orgel über eine Scherentreppe in den Kirchen-speicher. Von dort geht es über eine lose, angestellte, alte Holzrundsprossenleiter auf die Kehlbalkenlage, anschließend muss man in den Grundriss der Glockenstube hinein-kriechen. Eben diese Leiter muss nach oben gezogen werden, um die Wartungsarbeiten an den Glocken vornehmen zu können. Aufgrund der gegebenen Platzbedingungen ist es problemlos möglich, hier eine Ver-besserung der Aufstiegsbedingungen herbei-zuführen und auch innerhalb der Glocken-stube über den Einbau einer entsprechenden Leitertreppe den Zugang zu den Glocken und den zu wartenden Bauteilen zu ermöglichen.
Die Läutemaschinen sind im System des Glockenstuhls auf einer Bohle auf-gesetzt. Das Anläuten und das Abbremsen der Glocken ist ohne Beanstandung. Die Intonation der Glocken ist ebenfalls befriedigend.
Die Klöppel verfügen über Rundballen, sind ausreichend schwungfreudig und führen zu einer befriedigenden Klangentfaltung der Glocken. Die Abnutzungs-spuren an den Glocken sind recht breit. Dies ist auf eine wohl in der Vergangen-heit unzulängliche Klöppelführung zurückzuführen.
Die zwei Glocken hängen über Rundeisenbeschläge an alten
Holz-jochen. Die Joche sind augenscheinlich noch in Ordnung und sollten im Zusammenhang mit der Sanierung der Läuteanlage lediglich eine Aufarbeitung erfahren.
Auf allen vier Seiten des Turmes sind rundbogen- bzw. segmentbogenförmige Fensteröffnungen eingebaut. Diese sind mit Schallläden verschlossen, die ihrer Aus-führung nicht den Vorgaben des Beratungs-ausschusses für das Deutsche Glocken-wesen entsprechen. Sie bestehen lediglich aus etwa 45° geneigten Holzlamellen Die sog. innenseitigen Schallreflexblätter fehlen! Bei dieser Ausführungsweise muss mit einem eröhten Nässeeintrag, insbesondere auf der Wetterseite, gerechnet werden. Die Läute-richtung der Gocken verläuft parallel zur Firstrichtung, d. h. zur ungünstigen Seite hin. Die Glockenstube ist nach oben zum Turm-helm offen. Hier würde der Einbau einer vollflächigen Abdielung eine erhebliche Verbesserung der KIangabstrahlung mit sich bringen.
Die Elektroinstallationen erweisen sich zum Zeitpunkt der Turmbegehung als funktionstüchtig. Der Unterverteilungskasten mit Sicherungshauptschalter ist auf unterer Ebene der Glockenstube platziert, das entspricht in etwa der Höhe der Kehlbalkenlage des Kirchendachs. Der Sicherungskasten befindet sich außer-halb des Schwungbereichs der Glocke 1. Innerhalb der Glockenstube gibt es eine ausreichende Beleuchtungsanlage.
Die Anlage verfügt weder über einen Uhrenschlag, noch über Uhrenzifferblätter.
Der mittig in den First am Giebel der Kirche eingestellte, hölzerne Glockenturm beherbergt in einer Glockenstube die zwei Glocken in einem Holzglockenstuhl Die Glockenstube ist im Prinzip quadratisch mit abgeschrägten Ecken; das Iichte Grundrissmaß beträgt etwa 3 x 3 m, die lichte Höhe ca. 5- 6 m. Der Holzglockenstuhl ist recht hoch, denn die Basis der Glockenstube befindet sich etwa 2,50 m unterhalb der Unterkante der Schallläden. Die Glocken hängen in diesem Stuhl auf einer Höhe von ca. 4 m. Der Holzglockenstuhl besteht aus zwei Gefachen. Die beiden Glocken hängen nebeneinander auf mittlerer Höhe der Schallläden. Die Holzkonstruktionen des mittleren GIockenstuhlbocks weisen Holzschädlingsbefall auf. Die Knotenpunkte sind nicht mit nachspann-baren Verbindungen ausgestattet. Der Bockstuhl zeigt beim Einzelläuten der Glocke 1 und insbesondere beim Plenumläuten erhebliche Bewegungs- und Abhebeerscheinungen. Diese werden auf die Primärkonstruktion des Turmes übertragen. Beim Abhören der Anlage von außen fiel auf, dass die Turm-bekrönung durch das Läuten in Bewegung versetzt wurde.
Betriebssicherheit
Arbeitssicherheit